KU 136 – Eigentumswohnungen an der Kurfürstenstraße

Kurfürstenstraße
Foto: Klaus Theo Brenner

Viele Jahre lag das Grundstück der 1918 neu gebildeten polnischen Gesandschaftskanzlei an der Kurfürstenstraße Ecke Else-Lasker-Schüler Straße brach. In der Kurfürstenstraße, Berlins bekanntestem Straßenstrich, soll nun das Carré Voltaire entstehen.

Die Republik Polen hatte im letzten Jahr ihr Grundstück an der Kurfürstenstraße 136/137 Ecke Else-Lasker-Schüler-Straße 2-8 zu einem Mindestgebot von 4,75 Millionen Euro öffentlich zum Kauf ausgeschrieben. Für das 5405 Quadratmeter große Grundstück hatte der überwiegende Teil der Kaufinteressenten Wohnungsbauprojekte angekündigt. In den Bauberatungen wies der Bezirk darauf hin, dass dem Bezirk daran gelegen sei, bei Neubauvorhaben bezahlbare Mietwohnungen zu schaffen.

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Das Berliner Büro Klaus Theo Brenner präsentierte im Stadtentwicklungsausschuss seine Pläne für den Neubau. Für knapp 2,9 Millionen Euro sollen 119 Eigentumswohnungen mit Größen zwischen 40 und 200 Quadratmetern sowie einer Gewerbeeinheit gebaut werden. Zusätzlich soll eine Tiefgarage mit ca. 124 Stellplätzen, einer Ladestation für Elektro-Autos und Pedelecs sowie 180 Fahrradstellplätze entstehen, die sich bis unter den öffentlichen Spielplatz an der Else-Lasker-Schüler-Straße erstreckt. Der Spielplatz soll auf Kosten des Investors neu gestaltet und an den Bezirk übertragen werden.

Kurfürstenstrasse
Foto: Klaus Theo Brenner

Der Investor hofft, dass das Projekt gelingt und “bürgerliches Wohnen” wieder möglich wird. Baubeginn ist, wenn 35 Prozent der Wohnungen verkauft sind. Sollte das nicht funktionieren, werden sie vermietet.

Ich finde, dass das geplante Carré Voltaire an der Kurfürstenstraße dem Cantianeck in Prenzlauer Berg, dem Köbisdreieck in Tiergarten sowie dem Neubau in den Komponistengärten in Weißensee ziemlich ähnlich sieht

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Gregor Selle

2 Kommentare

  1. Na,da hat die Politik ja mal wieder unter fragwürdigsten Methoden gesiegt.Der Strassenstrich ist der Politik doch schon seit Jahren ein Dorn im Auge,ein neues Prostitutionsgesetz wurde aus dem Boden gestampft damit ja kein Euro an der Steuer vorbei geht und die Fläche wo die Strassendirnen nachts Ihre Tätigkeiten abhalten wird zum Bauland erklärt.Hand aufs Herz,die Frauen sind doch überhaubt nicht das Problem,Problem sind die Zuhältergangs die sich des Nachts rund um die Kurfürstenstrasse in den dunklen Seitenstrassen,im Froben-Cafe und auf offener Strasse rumlungern und dort nicht nur “Ihre”Frauen als Ware anbieten.Das Problem wurde bei den falschen Leuten mal wieder angepackt wenn die Politik was unternehmen will soll sie den Frauen nicht das Arbeiten erschweren sondern bei den Zuhältergangs anfangen,der Fisch stinkt immer am Kopf zuerst.Doch an die Hintermänner traut sich ja keiner aus der Politik ran daher MUSS man die Leute bekämpfen die eh zu kämpfen haben eben den Strassendirnen und ihrer Kundschaft die nun ab 2017 bis zu 3000 Euro Strafe zahlen dürfen wenn sie sich mit einer Strassendirne nur Unterhalten.Verrückte Welt…..

  2. Ob die Arkaden auf der Kurfürstenstraße wohl im Sinne Voltaires wären? Die kompositorische Übereinkunft mit der Kirche, deren Gemeinde sich seit vielen Jahren für Prostituierte und Obdachlose und für ein gutes Miteinander im Kiez einsetzt, bringt die Ironie des Bauvorhabens auf den Punkt. Das Anliegen des Bezirks, bezahlbare Mietwohnungen zu schaffen, wurde scheinbar ebenso ignoriert wie die Frage, wo sich Armut und Prostitution hin verlagern werden.

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