Maaßenstraße “unter Wasser” – Gestalte den “Walk of Freedom” mit

Nein, wir hatten keinen Wasserrohrbruch und die Maaßenstraße steht auch nicht unter Wasser, auch wenn die Beitragsüberschrift dies vermuten ließe. Am Montag folgten etliche Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbeanrainer der Einladung von Sofia Camargo & Thomas E.J. Klasen zu einer Infoveranstaltung über die künstlerische Gestaltung der künftigen Begegnungszone Maaßenstraße.

In dem östlichen, verkehrsberuhigten Bereich der Nollendorfstraße wurden vor kurzem einige Betonquader angeliefert, die die künftige Begrenzung der Kommunikationszonen (auch Begegnungsflächen genannt) zur Fahrbahn der Auto- und Radfahrer darstellen. Damit diese grauen Betonquader nicht so trostlos aussehen, werden sie jetzt unter künstlerischer Anleitung gestaltet. Das Besondere daran ist, dass ein Teil der Betonquader von uns AnwohnerInnen und Gewerbeanrainern mitgestaltet werden können – aber dazu später mehr.

Maaßenstraße
Künstlerin Sofia Camargo erklärt den “Walk of Freedom”

Zu Beginn der Veranstaltung erklärte uns Thomas E.J. Klasen das Material Beton und dessen Eigenschaften in Bezug auf Farbe, Witterungsverhältnisse und Beanspruchung. Verständlich ist, dass die horizontalen Flächen im Gegensatz zu den vertikalen Flächen einer stärkeren Belastung ausgesetzt sind. Es wird davon ausgegangen, dass die künstlerische Gestaltung der Betonquader ungefähr zwei bis drei Jahre halten wird. Folgekosten für den Erhalt bzw. die Erneuerung der Gestaltung der Betonquader sind nach derzeitigem Kenntnisstand vom Bezirk nicht eingeplant. Es liegt dann sicherlich an uns AnwohnerInnen dies zu gegebener Zeit einzufordern oder selbst Hand anzulegen.

“Walk of Freedom”

Nach dem Hollywood und die Potsdamer Straße ihren “Walk of Fame” haben, bekommt die Maaßenstraße nun ihren “Walk of Freedom”. Sofia sagte: “Man habe sich für dieses Motto entschieden, da es für gegenseitigen Respekt, Toleranz, Offenheit, ein harmonisches Miteinander und vieles mehr steht”.
Für den “Walk of Freedom” werden ca. 22 der insgesamt 66 Betonquader benötigt. Diese 22 Betonquader erhalten Motive, die alle einen Bezug zu Wasser haben. Wasser steht in der Kunst dafür, dass etwas fließend – in Bewegung ist. Zudem strahlt es eine gewisse Leichtigkeit aus, so dass die Betonquader nicht so schwer wirken sollen.
Wasser strömt, rieselt, springt, tanzt, schäumt, tobt und rast durch unser Leben. Das fließende Wasser ist ein Symbol für unser Leben, für unsere Lebenszeit und darüber hinaus für die Zeit selbst. Wir sagen, die Zeit verfloss, oder die Zeit verrinnt, oder die Zeit verströmt sich, wie es eben eigentlich dem Wasser zukommt.

Wasser und dessen Bedeutung

Unser Denken, unser Glaube, unsere Vorstellungen sind durchzogen vom Wasser. Wir sind getränkt von den Erfahrungen, die wir Menschen über alle Zeiten hinweg mit Wasser gemacht haben, und wofür Religion und Kunst Bilder finden. Sie zeigen, dass Wasser nicht ein Ding ist, auch nicht nur ein immerhin lebenswichtiger Rohstoff, sondern Wasser ist eine Welt. Wasser ist unsere Welt. Es gibt für uns keine Welt ohne Wasser. Was aber aus dem einstmals und auch heute durchaus immer noch reinen, duftenden, klaren Element Wasser wird, das ist uns in die Hände gegeben. Nicht nur, damit wir leben können, sondern auch, damit wir das Wasser leben lassen.

Was aus dem Wasser wird, das liegt nicht im Wesen des Wassers begründet – das liegt an uns. Und was daraus einst geworden sein wird, das wird auch in uns sein.

Bei den Betonquader, die für den “Walk of Freedom” genutzt werden, wird die Oberfläche so behandelt, so dass sie ein wenig “speckig” aussehen. Es soll dadurch der Eindruck erweckt werden, die Betonquader und somit der “Walk of Freedom” stünden unter Wasser … daher auch der von mir gewählte Beitragstitel “Maaßenstraße unter Wasser”

Gestalte ab 02. September 2015 selbst mit!

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noch unfertig … Betonquader, der den “Walk of Freedom” künftig symbolisieren soll
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Ein Motiv mit Bezug zum Thema “Wasser”.

Wie ich eingangs erwähnte, stehen von insgesamt 66 Betonquadern 44 weitere Betonquader sowie drei Betonfiguren (Hund, Katze und Bär) zur Verfügung, die darauf warten, künstlerisch gestaltet zu werden. Nun seid ihr gefragt. Jetzt habt ihr die Möglichkeit, Euch einzubringen und Eurer Kreativität freien Lauf zu lassen. Um an das Motto “Walk of Freedom” und das Element Wasser anzuknüpfen, wäre es toll, wenn ihr kreative Ideen in diese Richtung einbringen würdet.

Da nun nicht jeder von uns das künstlerische Gen in sich trägt, erhaltet ihr natürlich Unterstützung bei der Umsetzung. Damit dafür ausreichend Zeit zur Verfügung steht, solltet ihr Euch vorher anmelden und Eure Ideen besprechen.

Maaßenstraße
Die ersten Termine werden vereinbart

Je nach der Anzahl der Anmeldungen und Ideen können entweder einzelne Flächen bis hin zu einem vollständigen Betonquader gestaltet werden. Die Künstler sind eigentlich täglich in der Zeit von 9 bis 18 Uhr anwesend. Geht doch einfach mal vorbei!

Hier könnt ihr Euch noch eine Auswahl bereits gestalteter Flächen anschauen.

So, und nun wünsche ich Euch viel Spaß beim kreativen Gestalten der Betonquader für die künftige Begegnungszone Maaßenstraße.

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Gregor Selle

12 Kommentare

  1. Niemand ist auf die Idee gekommen, die Künstler anzuladen, die von Strassenkunst was verstehen? Was ist da jetzt raus kommt ist total peinlich..

    1. Hallo Natalia, erstmal vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich würde mir wünschen, dass Du Deine Kritik etwas konkretisieren könntest. Ich denke, die beiden Künstler, die das Projekt begleiten, sind einerseits in der Stadt durch diverse Projekte bekannt und anderseits gerade in dem Segment Straßenkunst erfahren. Welche Künstler hättest Du Dir gewünscht und warum?

  2. Hallo Gregor, ein sachlicher, sehr guter Beitrag zu dem Thema Miteinander, Menschlichkeit und Zusammenhalt. Mir hat die Zusammenkunft am Montag sehr gefallen und ich werde mich mit meinen Freunden beteiligen. Diese negative Einstellung von einigen “Kolummeschreibern” hier macht mich nachdenklich und traurig. Positives Denken hat noch nie geschadet, negatives allerdinbgs schon und wenn es nur im eigenen Bereich ist. Es macht krank. Wer will das schon? Also, bitte weiter so und mit vielen Menschen, die sich beteiligen und etwas Spaß miteinander haben.

    1. Hallo Babsi, lieben Dank für Deinen Kommentar. Du kennst mich ja und weißt, daß ich das nicht immer als negative Einstellung sehe, sondern als eine andere Sichtweise aufnehme, die zum Nachdenken anregt. Die allgemeine Lobhudelei mag ich auch nicht. Hattet ihr mittlerweile schon Euren Termin?

  3. Na ich denke, dass eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Die Künstler, die das Projekt jetzt betreuen sind ja nicht für die ursächlichen Umbaumaßnahmen verantwortlich. Das hier die Verantwortlichen, insbesondere unser “Mädchen” Angelika Schöttler in die Pflicht zu nehmen ist, ist ja unabhängig von der derzeitigen Gestaltung der Betonklötzer. Wenn sich die Verantwortlichen anstelle von Betonklötzern etwas anderes ausgedacht hätten, dann würden wir die eben gestalten. Beruhigt sind die mündigen Bürger hier keinesfalls.

  4. Dass die Umbaumaßnahmen in der umgesetzten Form nicht notwendig waren und zudem das Problem des Lärms in der Maaßenstraße nicht beseitigen, sondern vermutlich noch verstärken werden, dessen sind wir uns einig. Ebenso, dass die Bürgerveranstaltungen nur Makulatur waren. Das hat der Bezirk wohl mittlerweile auch erkannt. Nichtsdestotrotz bin ich ganz froh, dass wir Anwohner wenigstens noch etwas mitgestalten können und wenn es nur Betonklötzer sind

  5. DA werden wieder Horden von Staatsknetebeziehern beschäftigt, um den Bürgern “Anleitung” bei der Buntbemalung von Betonklötzen zu geben. Nachdem schon -zigzehntausende für die vollkommen überflüssige Umbauerei der Straße verballert werden.

    Aber wir hams ja und die ganzen Sozialpädagogen müssen schließlich irgendwie beschäftigt werden…

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